Das Projekt Cascina Cerea
Der Weg ist das Ziel
Das Dach verrottet, die Mauern von Brombeeren überwuchert, die Kapelle ein Stall und trotzdem haben wir uns Pfingsten 2007 in die Cascina Cerea verliebt. Wir erkannten beide das Potential dieses 300 Jahre alten Steinhaufens: seine phantastische Aussichtslage, die stimmungsvolle Anlage der Gebäude um einen Innenhof, den 25 Meter langen Gewölbekeller und die Fläche zum Anbau von allem, was für die Region typisch ist.
Sechs Jahre haben wir an der Verwirklichung unseres Traumes gearbeitet: Ein gemeinsames Leben und Arbeiten im Einklang mit der Natur, Freunde und Gäste willkommen heißen, ihnen die noch unberührte Schönheit der Region nahebringen, abseits von allem touristischen Trubel. Für uns ist Rocca Cigliè inzwischen Heimat geworden, die Menschen hier haben es uns mit ihrem freundlichen Entgegenkommen leicht gemacht. Zu Anfang haben sie nicht recht an das Gelingen unseres ehrgeizigen Projektes geglaubt aber inzwischen sehen sie es auch:
„Che bel posto“ (Was für ein schöner Ort).
Es muss das Herz bei jedem Lebensrufe bereit zum Abschied sein und Neubeginne, um sich in Tapferkeit und ohne Trauern in andere, neue Bindungen zu geben. Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und hilft zu leben.
Hermann Hesse
Endlich!
Wir haben mit viel Sorgfalt und Liebe, Arbeit und Schweiß eine Ruine aus dem Dornröschenschlaf geweckt, um jeden alten Stein gekämpft und damit soviel wie möglich von dem besonderen Zauber der Cascina Cerea erhalten.
Am Erntedanksonntag 2013 konnten wir mit dem ganzen Dorf und unseren italienischen Freunden den Agriturismo Cascina Cerea feierlich einweihen. Wir hoffen auf viele freundliche Gäste und werden alles geben, damit sie sich bei uns wohlfühlen!
Wir über uns
In Deutschland hat Jens als Schreiner und Möbelrestaurator selbstständig gearbeitet, seine Kundschaft schätzte seine Kreativität und Sorgfalt und ließ ihn ungern ziehen. Jetzt betreibt er mit der Cascina Cerea eine Azienda Agricola und pflegt die Obstbäume, die Haselnussbüsche sowie Haus und Hof.
Außerdem wurde er in den Gemeinderat gewählt und gestaltet so die Geschicke der kleinen Gemeinde mit.
Gabi hat nach vielen Jahren als Journalistin ein zauberhaftes Einzelhandelsfachgeschäft, das ihrer Liebe zum Papier und allem Bedruckten Rechnung getragen hat, geführt, drei wunderbare Töchter großgezogen und ist inzwischen stolze dreifache Großmutter. Sie verwaltet die Ferienwohnungen und kümmert sich um die Gäste.
Cappella della Madonna di Vicoforte
Unsere Kapelle wurde um 1730 von Filippo Bonelli aus Mondovi erbaut aber bereits 1767 vom Bischof in Asti wieder säkularisiert – siehe Blog-Beitrag „Ganze 281 Jahre…“, weil sie nach wechselnden Besitzern in einen schlechten Zustand geraten war. Zuletzt wurde sie als Stall und Scheune genutzt. Wir haben sie nach historischen Vorbildern aus der Umgebung restauriert und der örtliche Geistliche hat sie am Namenstag der Madonna von Vicoforte im September 2019 gesegnet. Die Kapelle ist für uns, für die Menschen von Rocca Ciglie und für unsere Gäste ein Ort der Ruhe und der Einkehr.
Quelle: „Rocca Ciglie“ Appunti storici di Don Carlo Mondino Edizione Tecniche – Borgo San Dalmazzo 2001
Sie gehören zur Familie…
Er ist stürmisch, verfressen und sehr verschmust, sein Name ist Dante und seit Weihnachten 2022 ein neues Familienmitglied in unserer Cascina Cerea. Nachdem wir unseren Briardrüden Merlin vor drei Jahren gehen lassen mussten – er konnte einfach nicht mehr – haben wir lange mit uns gerungen, ob es ein dritter Hund sein soll und wenn ja, was für einer.
Bei einem Besuch im nahegelegenen Tierheim ist es dann passiert: Wir haben uns direkt in den jungen Wilden verliebt und so gibt es also wieder einen dritten Hund. Sein erstes Lebensjahr hat er als Kettenhund zugebracht, dann hat ihn das Tierheim zu sich genommen und knapp zwei Jahre später ist er zu uns gezogen. Der Anfang war nicht einfach: Pippo und Pünktchen waren überhaupt nicht damit einverstanden aber mit viel Überzeugungsarbeit bilden die drei doch ein Rudel, Pippo ist der Chef und Dante ordnet sich brav unter.
Auch an die wechselnden Gäste hat er sich inzwischen gewöhnt und genießt deren Streicheleinheiten sowie unbewachte, gedeckte Tische. Ganz schnell bedient er sich selbst, Brot mag er am liebsten. Wahrscheinlich ist der damit aufgewachsen, dass ihm hin und wieder ein Stück trockenes Brot und irgendwelche Essensreste zugeworfen wurden. Wirklich böse sein kann man ihm deshalb nicht.
Auch in der Katzenfamilie gab es Veränderungen, so liegt Cäsar neben Merlin auf unserem Tierfriedhof, dafür sind die beiden Findlinge Baci und Emilio bei uns eingezogen. Die beiden leben sehr zurückgezogen, die Senioren Theo und Lulu schätzen den Schoß der Gäste und lassen sich gerne streicheln.